Erfahrungsaustausch und neue Erkenntnisse: Wundkongress an der RUCK Akademie

Am 12. und 13. Oktober öffnete die RUCK Akademie ihre Türen für den jährlich stattfindenden Wundkongress. An zwei Tagen bot die Veranstaltung den Teilnehmenden die Möglichkeit ihr Wissen auf dem Gebiet der Wundversorgung zu vertiefen.

Der Kongress bot ein umfassendes und vielseitiges Programm, das den Schwerpunkt auf die Wundversorgung selbst und die interdisziplinäre Zusammenarbeit legte. Dabei kamen auch Grundlagen, wie das Erkennen von Krankheitsbildern und die richtige Einschätzung der Wundsituation, nicht zu kurz. Neben informativen Fachbeiträgen gab es ausgiebige Möglichkeiten für den Austausch von Wissen und Erfahrungen aus der Praxis.

Dozentin: Regina Reinauer-Glahn – erfahrene Referentin für ICW-Kurse (Initiative Chronische Wunden e.V.), spezialisiert auf die Gebiete Diabetischer Fuß und Wundversorgung.

Grundlagen Infektionsmanagement

• Erkennen von Infektionen
• Abstrich-Techniken
• Notwendige Schutzmaßnahmen
• Umgang mit resistenten Keimen

Silber in der Wundversorgung

• Einsatz und Funktionsweise von Silber als Wirkstoff in der modernen Wundversorgung
• Verordnungsrichtlinien und Kosten

Praxisnahe Wundversorgung

• Unterscheidung verschiedener Wundarten
• Grundlagen der Wundheilung
• Hygienepraktiken

Dozentin: Kerstin Skodell – Podologin (B.Sc.),Wundassistentin, Podologin DDG, Wundassistentin DDG, Sektorale Heilpraktikerin Podologie, Podologische Fachleitung der Podologieschule Bodensee.

Prävention aus podologischer Sicht

• Podologische Maßnahmen zur Prävention, Therapie und Rehabilitation von Fußerkrankungen insbesondere bei Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom
• Präventive Maßnahmen mit mikro- sowie makroangiopathischen und neuropathischen Prozessen

Effektive Druckentlastungsmaßnahmen (Filz, Nagelfalz)

• Druckentlastende Maßnahmen am Fuß als Kernaufgabe der Podologie
• Beispiele: Orthonyxietherapie zur Entlastung der Nagelfalze, professionell angefertige Filz- oder Silikonentlastung bei Druckstellen oder Clavi

Alle Teilnehmenden waren sich am Ende einig: Der Wundkongress der RUCK Akademie bietet eine wertvolle Plattform, um sich beruflich weiterzuentwickeln und motiviert im Bereich Wundversorgung durchzustarten. Die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse sind für den podologischen Praxisalltag eine wertvolle Bereicherung.

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Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine gefürchtete Folgeerscheinung des Diabetes. Durch neuropathische Schädigungen bemerken viele Diabetiker:innen nicht, dass Druckstellen und Läsionen an den Füßen sich zu offenen Wunden verändern. Noch vor den Ärzten sind es häufig Podolog:innen, die Schäden an den Füßen als Erste bemerken. Eine eigenständige Wundbehandlung können Podolog:innen in der Regel nicht vornehmen, es sei denn sie haben die Zusatzprüfung zum sektoralen Heilpraktiker Podologie bestanden. Deshalb ist die enge Kooperation mit der Ärzteschaft eine wichtige Grundbedingung für ein effizientes Wundmanagement.

Fußwunden bei Diabetiker:innen führen im schlimmsten Fall zu Amputationen von Zehen, des Fußes oder der gesamten Extremität. Auch nach der Amputation sind diese Patient:innen gefährdet, weitere Amputationen infolge von Fehlbelastungen zu erleiden. Eine Zusammenarbeit im Wundmanagement kann dazu beitragen, Komplikationen zu verhindern oder Fußgeschwüre ganz zu vermeiden.

Eine kompetente Diabetikerversorgung ist eine echte Gemeinschaftsaufgabe. Als Fußspezialist:innen nehmen die Podolog:innen dabei eine Schlüsselposition ein. Dies beginnt bei der Prävention, also der Vorbeugung vor Fußläsionen und wird ergänzt durch die Arbeit im Wundmanagement-Team. Diabetologen und Pflegekräfte, Orthopädieschuhmacher und Physiotherapeuten – im Zusammenspiel liegt das Erfolgsgeheimnis einer ganzheitlichen Diabetikerversorgung.