Nagelprothetik: Hilfe bei beschädigten und deformierten Zehennägeln

Mit dem Sommeranfang steigen die Temperaturen und schon bald beginnt die Barfußsaison. Schöne und gesunde Zehennägel sind besonders im Sommer ein Must Have, denn sie sind Teil eines gepflegten Äußeren. Beschädigte oder deformierte Nägel werden oft als störend empfunden. Das führt dazu, dass viele Menschen ihre Füße in Socken oder geschlossenen Schuhen verstecken. Warum lohnt es sich in diesem Fall eine professionelle Fußpflege in Anspruch zu nehmen? Mit Hilfe der Nagelprothetik, die beim Fuß-Profi in der Regel angeboten wird, kann eine beschädigte oder teilweise fehlende Nagelplatte mit künstlichem Nagelmaterial ersetzt werden. Der Zehennagel wird auf diese Weise optisch wiederhergestellt und ist kaum von einem natürlichen, gesunden Nagel zu unterscheiden. So können die Füße bei Besuchen im Schwimmbad, in der Sauna, beim Barfußlaufen oder in offenen Schuhen wieder unbesorgt gezeigt werden.

Neben der ästhetischen Komponente spielt auch die Erhaltung der natürlichen Schutzfunktion des Nagels eine wichtige Rolle. Eine zu kurze oder fehlende Nagelplatte kann dazu führen, dass sich die Zehenkuppe wölbt, was erhebliche Beschwerden verursachen kann. Das Nagelwachstum wird beeinträchtigt und es besteht die Gefahr, dass sich der Nagelfalz zurückbildet.

Wann kommt eine künstlicher Nagelersatz zum Einsatz?

Die Nagelprothetik dient der Reparatur, Korrektur und Verschönerung von Zehennägeln. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von Nagelverletzungen (Nageltrauma) über eingewachsene oder durch Nagelpilz beschädigte Zehennägel bis hin zu Nageldystrophien oder anderen Formen von Deformitäten. Der künstliche Nagel verbessert das Erscheinungsbild und stellt die Funktionalität des betroffenen Nagels wieder her.

Einsatzgebiete für Nagelprothetik:

  • Brüchige und splitternde Zehennägel
  • Sich teilweise oder vollständig ablösende Zehennägel
  • Durch Nagelpilz stark geschädigte Zehennägel
  • Wachstumsstörungen
  • Nageltrauma
  • Nageldystrophien

Die Podologin Katarina Kandlen setzt regelmäßig Nagelprothetik ein. Sie berichtet, dass Probleme sehr oft durch das falsche Schneiden der Zehennägel entstehen. Wenn die Nagelecken zu tief eingeschnitten oder ganz entfernt werden, kann der Nagel nicht mehr richtig nachwachsen. „Das ist fatal, da man die Nagelkante und damit den Problembereich nicht mehr einsehen kann,“ erklärt Katarina Kandlen im Experten-Interview. „Durch die Nagelprothetik ist es mir schließlich gelungen bei diesem Patienten wieder mehr Platz im Nagelfalz zu schaffen. Der Nagel konnte so Stück für Stück wieder nachwachsen und bereitet heute keine Probleme mehr,“ berichtet die Expertin weiter.

Techniken der Nagelprothetik

Es können unterschiedliche Techniken eingesetzt werden, um den Zehennagel durch eine Nagelprothetik wiederherzustellen oder zu ersetzen. Bewährte Methode sind:

  • Acryltechnik Eine Nagelverstärkung durch einen in mehreren Schichten aufgetragenen Acryllack erhöht die Stabilität von brüchigen und splitternden Nägeln. So wird eine robuste, langlebige Oberfläche geschaffen. Beim 2-Komponenten-System werden ein Kunststoffpulver auf Acrylbasis und eine Lösungsflüssigkeit zu einer homogenen Masse angemischt. Daraus lässt sich ein semitransparenter Nagelersatz formen, der innerhalb von nur fünf bis sechs Minuten aushärtet.
  • Selbsthärtende Nagelmasse Die Nagelmasse ist ideal zum Ausgleich unebener Nagelplatten, zur Fixierung eingerissener Nägel oder zum Nagelaufbau. Sie härtet innerhalb von wenigen Minuten aus und kann in mehreren Schichten aufgetragen werden. In Kombination mit Zellstoff oder Copoline kann sowohl das freiliegende Nagelbett als auch die schützende Nageloberfläche für viele Wochen versorgt werden, vorausgesetzt es ist ein ausreichend dimensionierter Restnagel vorhanden.
  • Verstärkung durch Fiberglas Fiberglasgewebe sorgt für Stabilität und ist eine hochwertige Verstärkung der Nagelplatte. Es kann auch zur Verlängerung des Nagels verwendet werden.
  • Lichthärtende UV-Gele Diese moderne Methode nutzt lichthärtende UV-Gele, die sich besonders leicht modellieren lassen und auch nach der Aushärtung hochelastisch bleiben. Durch den Einsatz eines geeigneten Haftvermittlers (Primer) lässt sich die Haltbarkeit auf Problemnägeln verbessern, zum Beispiel bei Schädigungen durch Nagelpilz. Häufig enthalten diese Produkte auch antimykotische Wirkstoffe. Eine Kombination mit Fiberglas ist möglich, falls eine härtere Konsistenz gewünscht ist.

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