Erster Podologie-Weltrekord: Für einen guten Zweck und mehr Aufmerksamkeit für das Berufsbild!
Was für Außenstehende zunächst durchaus ein bisschen skurril geklungen haben mag, ist gelungen. Der Podologe Christian Seiz hat den allerersten podologischen Weltrekord geschafft! Vom 2. September, 18:00 Uhr, bis 3. September, 24:00 Uhr, hat er 30 Stunden lang am Stück podologische Behandlungen im Gesundheitszentrum "COBIFU Gesundheit - Kopf bis Fuß" durchgeführt, das der RUCK-Kunde zusammen mit der Krankenschwester und Mental Coach Sandra Klett erfolgreich betreibt.
Wach bleiben mit Kursen und Behandlungen
Das Event in Sachsenheim war ein voller Erfolg, dessen Atmosphäre Christian Seiz kurzum als „sehr geil“ beschreibt. Über 100 Gäste haben ihn während der 30 Stunden angefeuert und wach gehalten, darunter auch zwei Kolleginnen aus der RUCK Kundenberatung, die 60 peclavus-Geschenktüten für die Besucher dabei hatten. Mehr als 20 Kund:innen haben an den vier einstündigen Fußgesundheitskursen teilgenommen, die sich rund um die Themen Fersensporn, Haglundferse, Spreizfuß und Hallux valgus drehten. Zudem wurden 38 Einzeltermine durchgeführt, bei der die gesamte Bandbreite der podologischen Behandlungen und der Heilkunde am Fuß inklusive Taping, Akupunktur, Schröpfen oder ostheopatische Mobilisationen ausgeschöpft wurde. Klar, dass auch für ein unterhaltsames Rahmenprogramm gesorgt war: darunter Kinderschminken, Zaubermassage, eine Tombola, Riesen-Dart, eine professionelle Carrera-Bahn oder eine kostenlose Schnupperstunde mit Deniz Batinli - fünffache Weltmeisterin im Muay Thai sowie vierfache Weltmeisterin im Kickboxen. Auch der Wünschewagen des ASB Ludwigsburg präsentierte sich vor Ort.
Mit dem Weltrekord etwas Gutes tun
Das ausgefallene Ziel eines solchen Weltrekords hat sich Christian Seiz aber nicht wegen seiner eigenen Person oder lediglich für einen Eintrag beim Rekord-Institut für Deutschland gesetzt. Mit diesem Fußpflege-Marathon wollte der Podologe, der auch Gesundheits- und Krankenpfleger ist, vor allem den Ludwigsburger Wünschewagen unterstützen. Wünschewagen erfüllen schwerkranken Menschen einen Herzenswunsch und fahren sie – etwa auch zusammen mit dem Partner, Angehörigen oder Freunden – noch einmal an einen speziellen (Lieblings-)Ort für ein besonderes Erlebnis: sei es ein Besuch am Meer, ein Picknick im Grünen, eine Stippvisite im Zoo oder ein letztes Mal im eigenen Heim bei der Familie. So kamen die Hälfte aller Einnahmen und alle Spenden des Weltrekordversuchs dem Wünschewagen aus der Praxis-Region zugute.
Zudem hat sich Christian Seiz mit seiner Aktion das Ziel gesetzt, auf die Wichtigkeit seines Berufs aufmerksam zu machen. Schließlich gibt es deutschlandweit längst noch nicht genügend Podolog:innen, die sich angemessen um all diejenigen Füße kümmern können, die einer fachlichen Behandlung bedürften. Nachwuchskräfte sind dringend gefragt.
Im Gespräch mit dem Podologie-Weltrekordler
Wie Christian Seiz selbst seinen Einsatz erlebt hat und was ihn für den allerersten podologischen Weltrekord motiviert hat, beschreibt er nochmals genauer im Interview.
Wie haben Sie die Atmosphäre empfunden?
Es war immer etwas los bei uns - eine echt tolle Stimmung. Alle Gäste haben die Praxis fröhlich verlassen. Und so waren es für uns tatsächlich 30 Stunden Glück.
Wie ging es Ihnen während des Weltrekordversuchs – und vor allem auch in den Nachtstunden?
Ich habe mich erstaunlicherweise sehr gut gefühlt. Alle sechs Stunden gab es da so eine Art Loch. Das dauerte ein paar Minuten, dann war ich aber wieder voll dabei. Nachts war es überhaupt kein Problem. Die Kurse, die ich gegeben habe, und die netten Kunden waren da eine gute Hilfe.
Mit welchen Mitteln und Maßnahmen haben Sie es geschafft, 30 Stunden durchzuhalten?
Das war ganz „Old-School“: Kaffee, viel Wasser, ein paar Energy-Drinks und leichtes Essen. Vor allem auch vom Mental Coaching meiner Kollegin Sandra Klett habe ich profitiert.
Was hat Sie überhaupt dazu motiviert, den ersten podologischen Weltrekordversuch zugunsten des Wünschewagens Ludwigsburg zu starten?
Da Sandra und ich beide aus dem medizinisch-pflegerischen Bereich kommen, wollten wir unbedingt ein soziales Projekt unterstützen. Und es sollte etwas Ortsnahes sein. Sandra hatte dann die Idee mit dem Wünschewagen. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung: Bei der Veranstaltung waren auch zwei Fahrer:innen dabei, die sich selbst Wünscheerfüller nennen. Und die Verantwortliche für den Standort Ludwigsburg, Silke Löser, war ebenfalls in der Praxis. Das gesammelte Geld wird für den Wünschewagenumbau bzw. -ausbau, seine Instandhaltung und Treibstoff verwendet. Die Wünscheerfüller bekommen zudem Essens-Coupons. Diese geben viele Ehrenamtliche aber wieder ab, damit das Geld für die Todkranken bleibt. Das ist so viel unterstützenswertes Engagement! Dazu wollten wir etwas beisteuern.
Aber warum sollte es gleich ein Weltrekordversuch sein?
Wenn man Menschen dazu motivieren möchte zu kommen und zu spenden, dann muss es heutzutage ein „Knaller“ sein. Nachdem ich im letzten Jahr von einem Ludwigsburger Rekord in der Zeitung gelesen hatte, dachte ich: Das ist so ein Knaller. Daraufhin habe ich mich an das Rekord-Institut für Deutschland gewandt, wo mein Rekord jetzt auch festgehalten ist.
Das RUCK-Team gratuliert Christian Seiz und dem gesamten Praxisteam von ganzem Herzen zu seinem podologischen Weltrekord. „Wir freuen uns immer wieder, wenn unsere Kunden ausgefallene Ideen umsetzen, die anderen auf solch mitmenschliche Art zugutekommen“, so RUCK-Geschäftsführer Simeon Ruck. „Und wenn dann gleichzeitig noch derart wirkungsvoll auf das Berufsbild der Podologie aufmerksam gemacht wird, sind wir gerne als Unterstützer dabei.“